Freude am Business – Teil 4: Komplexe Dinge einfach machen

Selbstorganisation für Selbstständige
Von: Anja Antropov
Veröffentlicht: 6. August 2019
Kommentare: 2

Warum Du als Unternehmer*in viel kreativer, viel produktiver und viel entspannter bist, wenn Du die richtigen Tools zur Verfügung hast, um mit Informationsüberflutung und vielschichtigen Anforderungen umgehen zu können.

Als Unternehmer und Unternehmerin brauchst Du Weitblick, Vision und gute Ideen.

Und das geht nur mit einem freien Kopf. Wenn Du den nicht hast, dann kannst Du auf keine neue gute Idee kommen. Wenn Dein Kopf voll ist mit Zeug und Du den ganzen Tag damit beschäftigt bist, Aufgaben abzuarbeiten, dann bist Du nicht in der Lage, sich verändernde Bedürfnisse Deiner Kunden zu bemerken, neue Ideen zu entwickeln oder einfach auch mal unbeschwert frei zu machen.

Was verstopft unseren Kopf eigentlich so und wie kriegen wir ihn wieder frei?

Unser Kopf ist verstopft von unerledigten Dingen. Also, alles, was irgendwie unerledigt ist, verstopft den Geist, macht Stress und bindet kreative Energie.

Das ist der sogenannte Zeigarnik Effekt: Unvollendetes haftet im Kopf, bleibt im Kopf kleben.

Der Zeigarnik Effekt: Unvollendetes bleibt im Kopf

Frei wird unser Kopf erst wieder, wenn es dann vollendet und abgeschlossen ist. Wenn ein Vorgang für uns abgeschlossen ist, dann können wir ihn vergessen. Solange ein Vorgang für uns nicht abgeschlossen ist, bleibt er im Kopf.

Der Zeigarnik Effekt heißt so, weil er von der russischen Psychologin Bljuma Zeigarnik entdeckt wurde. Und ich erkläre ihn Dir jetzt mal an einem Beispiel:

Zum Beispiel können sich Kellner bis zur Bezahlung der Rechnung jede Bestellung der Gäste merken. Wenn die Rechnung dann bezahlt ist, erinnern sie sich an nichts mehr. Das ist dann aus dem Kopf, weil es abgeschlossen wurde, erledigt ist.

Oder anders herum:

Bei Fernsehserien kommt am Schluss immer eine Vorschau auf die nächste Folge. Oder die aktuelle Folge hört an einer Stelle auf, wo es total spannend ist. Das heißt, da bleibt was offen.

Und weil das eben nicht abgeschlossen ist, sondern offen, bleibt es uns im Kopf, und wir wollen wissen, wie es weitergeht. Das ist übrigens eine sehr gut funktionierende Technik, die in der Werbe- und Filmindustrie verwendet wird. Mach Dir das bitte bewusst! Wenn etwas offen bleibt, dann kann man uns wunderbar dazu bringen, es weitersehen zu wollen. Auch wenn wir es eigentlich gar nicht so interessant finden.

Also, alles, was für uns nicht abgeschlossen ist, was quasi nicht da ist, wo es sein soll, baut Spannung auf. Da ist eine Spannung zwischen IST und SOLL. Und das stresst und kostet Ressourcen. Und es bindet unsere Aufmerksamkeit.

Zum Beispiel jemand aus Deinem Bekanntenkreis hat bald Geburtstag. Und solange Du nicht geklärt hast, was Du ihm schenken möchtest oder wann Du Dich darum kümmern wirst, wird dieses offene Thema immer wieder zu den unmöglichsten Zeitpunkten in Deinem Bewusstsein auftauchen, und Du denkst Dir jedes Mal „Ach ja, darum wollte ich mich auch noch kümmern.“

Na, kommt Dir das irgendwie bekannt vor? All dieses offene und ungelöste Zeug verstopft Deinen Geist und macht Dir Stress, weil es eine Spannung erzeugt, die unterschwellig immer mitläuft.

Ungelöste Themen bauen Spannung auf und verursachen Stress

So, jetzt kommen wir mal in unser Business

Da nehmen wir uns Dinge vor, wie zum Beispiel:

  • Mehr Marketing machen
  • Kunden gewinnen
  • Das Business voranbringen
  • Website verbessern
  • Buch schreiben

Solche Projekte, die wir uns vorgenommen haben, die kommen uns, wenn wir nicht ganz klar festlegen, was als nächstes zu tun ist, um vom IST zum SOLL zu kommen, wie ein unüberwindbarer Berg vor. Das ist nämlich abstrakt und überhaupt nicht greifbar.

Wenn wir nicht ganz klar haben, welchen Schritt wir jetzt ganz konkret unternehmen wollen, um mehr Kunden zu gewinnen oder ein Buch zu schreiben, dann fangen wir tendenziell gar nicht erst an. Denn wenn wir nicht ganz genau wissen, was jetzt eigentlich zu tun ist, dann wird uns die Aufgabe immer als überwältigend vorkommen. Eben wie ein unüberwindbarer Berg.

Und was passiert dann?

All diese unerledigten Dinge und offenen Loops werden von unserem Unterbewusstsein quasi weiterverfolgt. Das ist wie ein Hintergrundprogramm auf Deinem Computer, das ständig am Laufen ist. Und das bindet natürlich Ressourcen.

Und diese unerledigten Dinge spuken Dir so lange im Kopf herum, bis Du geklärt hast, was Du unternehmen kannst, um vom IST zum SOLL zu kommen und es dann entweder tust, oder Dir eine Erinnerungshilfe schaffst, um es dann später zu tun.

Von Kerry Gleeson stammt das Zitat: „Diese beständige unproduktive Beschäftigung mit all den Angelegenheiten, die wir erledigen sollen, verzehrt den größten Teil unserer Zeit und Energie“.

Das bedeutet, wir nehmen uns etwas vor, erzeugen damit eine Spannung in unserem System, die uns stresst und unsere Ressourcen braucht. Und wenn wir dann nicht klar den nächsten Schritt festlegen, dann stehen wir ständig unter Strom, den wir selbst erzeugt haben.

Wie lautet denn jetzt die Lösung? Wie kriegen wir unseren Kopf wieder frei?

Das wichtigste Prinzip für einen freien Kopf lautet: alles muß aus dem Kopf raus.

Das wichtigste Prinzip, das uns wirklich dabei hilft, den Kopf freizukriegen und unser System zu entstressen, lautet:

ALLES MUSS AUS DEM KOPF RAUS

Alles, was Du an Information sammelst, alles, was Du weisst, alles was so ansteht, muss ausserhalb Deines Kopfes gespeichert werden.

Denn am meisten gestresst sind wir doch dann, wenn wir das Gefühl haben, wir haben den Überblick verloren. Wenn Du den Überblick verlierst, dann bist Du gestresst. Und befindest ich gefühlt im Hamsterrad.

Wenn Du den Überblick aber hast, weil die ganze Information nicht in Deinem Kopf ist, sondern auf dem Papier, dann entspannt Dich das total.

Ein wunderbares Buch dazu, das Beste, das ich kenne, heißt „Wie ich die Dinge geregelt kriege“ von David Allen. Auf Englisch: „Getting things done – the art of stress-free productivity”, also, die Kunst der stressfreien Produktivität.

Und hier ist ein schönes Zitat von ihm: „Your mind is for having ideas, not holding them.“ Dein Geist ist dazu da, Ideen zu generieren, aber nicht sie festzuhalten.

Systeme für Freiraum im Kopf, Freiraum auf dem Schreibtisch und Freiraum im Leben

Für ein entspanntes Unternehmerleben brauchst Du deshalb Systeme, die Dir

  • Freiraum im Kopf,
  • Freiraum auf dem Schreibtisch und
  • Freiraum im Leben geben.

Mit solchen Systemen beschäftigen wir uns in Modul 4 meines Programms FREUDE AM BUSINESS sehr intensiv. Denn um wirklich effektiver, produktiver und gleichzeitig entspannter zu sein, brauchst Du Hilfsmittel in Form von Tools und Systemen.

Hier möchte ich Dir mal ein Tool vorstellen: die Projektliste

Die Projektliste ist eine Methode von David Allen, die ich für mich etwas abgewandelt habe, damit sie in meinen Alltag passt.

Mit einer Projektliste bekommen wir Überblick und schaffen uns Freiraum

Was machen wir nämlich jetzt mit all dieser Spannung, die wir erzeugt haben, weil wir uns alle möglichen Sachen vorgenommen haben, die in unserem Kopf herumschwirren oder womöglich auf irgendwelchen Zetteln festgehalten sind?

Wir legen jeweils den nächsten Schritt fest und schaffen uns eine Erinnerungshilfe ausserhalb unseres Kopfes. Die Erinnerungshilfe macht unseren Kopf wieder frei und entstresst unser System. Der nächste konkrete Schritt bringt uns ins Tun und unserem Ziel näher. Damit verschwindet der gefühlt unüberwindbare Berg.

Und so eine Erinnerungshilfe ist die Projektliste.

Mit einer Projektliste erfasst Du alles, was Du Dir vorgenommen hast, in einer Liste, und legst zu jedem Projekt auch gleich den konkreten nächsten Schritt fest.

Was bringt das?

  • Alles, was irgendwo auf irgendwelchen Zetteln steht, kommt in eine Liste. Und Du bekommst mal Überblick über Deine Projekte, gleichzeitig Deinen Schreibtisch leer und natürlich Deinen Kopf auch.
  • Du erkennst auch gleich mal, was Du Dir alles aufgeladen hast. Wir neigen nämlich dazu, uns viel zu viel auf einmal aufzuladen und uns dann schlecht zu fühlen, wenn wir das nicht alles geschafft haben. Also, wenn Du Deine Projektliste schreibst, dann überlege Dir mal, ob Du das alles brauchst. Und wenn ja, ob Du das alles jetzt brauchst.

Was macht die Projektliste?

  • Sie hält das, was Du als wichtig definiert hast, im Fokus Deiner Aufmerksamkeit. Und das ist total wichtig, sonst verlierst Du Dich in der Vielfalt der täglichen Anforderungen und Ablenkungen.
  • Sie sorgt dafür, dass Du Abmachungen, die Du mit Dir selbst getroffen hast, auch einhältst. Denn alles, was Du auf die Projektliste schreibst, hat nicht mehr den Status „ich sollte mal“, oder „ich müßte mal“, sondern „JA, ich mach das und hier ist der nächste Schritt!“
  • Dadurch, dass Du konkret definierst, was es als nächstes zu tun gibt, arbeitest Du die Dinge ab, anstatt über sie nachzudenken. Du kommst ins Handeln und dadurch Deinem Ziel ein gutes Stück näher.
  • Du kriegst Deinen Kopf frei und schaffst Überblick auf Deinem Schreibtisch. Alle offenen Loops und unerledigten Dinge bekommen einen Platz, wo Du sie garantiert wiederfindest. Auf diese Weise muß sich Dein Geist nicht mehr damit beschäftigen.

Mit einem freien Kopf wirst Du produktiver, effektiver und gleichzeitig entspannter

Also, ich lade Dich ein, all Deine Projekte, die Du Dir so vorgenommen hast, auf eine Liste zu schreiben, jeweils zu jedem Projekt den nächsten Schritt festzulegen und Dir dann vielleicht mit Leuchtstift noch Prioritäten zu setzen. Damit Du Dich nicht verzettelst, sondern Themen nacheinander abarbeitest.

Aus eigener Erfahrung weiß ich, dadurch wirst Du effektiver, produktiver und gleichzeitig viel entspannter 😊. Das beschert Dir einen freien Kopf, einen freien Schreibtisch und Freizeit, die nicht belastet ist von unerledigten Ich-sollte-mal-Themen.

 Probiere es aus und schreib mir Deine Erfahrungen!

Und wenn Du jetzt neugierig geworden bist und noch mehr Tools kennenlernen möchtest, die Dich als Unternehmer*in effektiver und gleichzeitig entspannter machen, dann schau Dir mein Programm FREUDE AM BUSINESS an. Hier geht’s zum Programm: https://business-empowerment.eu/freude-am-business/

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2 Kommentare

  1. Alba Acosta-Kiessling

    Eine „To do – Liste“ führe ich jeden Tag, also ich habe ein großes Heft und jeden Tag schreibe ich meine Prioritäten, sowohl Privat als auch geschäftlich. Ich setze Friste ein , so dass ich schaffe was ich vorgenommen habe.
    Natürlich muss ich auch lernen die wichtigsten Prioritäten als erste Stelle einzsetzen.
    Noch dazu lese ich Bücher für meine Persönlichkeitsentwichlung und lerne andere Srpache, da ich Sprachlehrerin bin.
    Politik interessiert mich auch von daher lese ich Witschafstzeitung und You Tube als Hobbys.
    Ich mache Reise rund um die Welt und unterhalte mit Leuten, die verschiedenen Kulturen haben.
    Was mir fehlt, ist ein Buch zu schreiben.

    Antworten
    • Anja Antropov

      Dann ist jetzt das Buch dran! 🙂
      Viel Erfolg und viel Spaß damit!

      Antworten

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